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21.06.2024

Fachtag Inklusion

Wie kann Inklusion gelingend gestaltet werden?

„Ich wünsche mir einen Werkzeugkoffer mit Know-how und vielen Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf Heterogenität und inklusive Bildung“, so formulierte ein Teilnehmer seine Erwartungen im Vorfeld der Veranstaltung. Diesen Anspruch an den Fachtag Inklusion teilten am 21.06.24 sicher viele der über 180 teilnehmenden Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter der Grundschule und Sekundarstufe 1 des GWHRS-Seminars in Rottweil.

Die vielfältigen Expertisen der Referentinnen und Referenten trugen sicher dazu bei, dass der Werkzeugkoffer im Laufe des Tages immer weiter gefüllt werden konnte. Die beiden Organisatorinnen, Frau Opinc und Frau Kriebel wurden tatkräftig durch den seit vier Jahren bestehenden Kooperationspartner, dem Sonderpädagogischen Seminar Freiburg, unterstützt. „So dass auch diese Veranstaltung wieder zu einem Highlight im Rahmen der Lehramtsausbildung werden wird“, so Frau Meßner, ständige Vertreterin der Seminarleitung. 

Herr Weber und Herr Moers führten zum Auftakt mit ihren beiden Vorträgen "Gelingensfaktoren für inklusive Bildungsangebote oder Was hat das Thema mit mir zu tun?" und "Was macht die Arbeit des Sonderpädagogischen Dienstes aus?" äußerst informativ durch den ersten Teil des Vormittags. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten ein reges Interesse, beteiligten sich bei Abfragen, Eintragungen auf virtuellen Conceptboards und in Form von vielen Fragen in hohem Maße. Eins wurde hierbei besonders deutlich: Inklusive Bildung geht uns alle an, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben ist Aufgabe von ALLEN Schulen, Schularten und den darin agierenden Akteurinnen und Akteuren. Die Umsetzung stellt jedoch eine enorme Herausforderung dar. „Was muss Schule also anbieten, dass sie eine Schule für alle Kinder wird?“ so die Fragestellung der Referenten. Der „Index für Inklusion“ gibt hierauf eine erste Antwort: „Inklusive Kulturen schaffen und etablieren“ sowie „inklusive Praktiken entwickeln“. Diese Aspekte erfuhren im weiteren Verlauf eine Konkretisierung.

Im Anschluss führten die beiden Referenten Herr Baumann und Herr Binder gemeinsam mit Frau Kopp, ebenfalls vom Sonderpädagogischen Seminar Freiburg, ein „lebendiges Strukturbild“ vor. Die Drei schlüpften jeweils in die Rolle des Klassenlehrers, des Vertreters des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) und der Mutter des Schülers „Max“. Sie zeigten anschaulich den Weg der Kontaktaufnahme seitens der Schule mit dem SBBZ sowie den weiteren Verlauf des Prozesses im Rahmen der Anspruchsklärung. Dieser sehr komplexe Vorgang wurde äußerst anschaulich, „zu Weilen auch humoristisch“, wie Frau Opinc im Anschluss anmerkte, dargestellt. Die jeweiligen Unterbrechungen während der Darbietung, um auf der Metaebene das Gesehene entsprechend zu erläutern und wesentliche Aspekte herauszustellen, unterstützte die Zuhörerinnen und Zuhörern im Verstehensprozess.

Am Nachmittag konnten die angehenden Lehrkräfte auf die Expertisen der Vertreterinnen und Vertreter des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen, der Lehrbeauftragten des Sonderpädagogischen Seminars Freiburg sowie von weiteren externen Referentinnen und Referenten zurückgreifen. In verschiedenen Wahlangeboten, in die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je nach Interesse im Vorfeld des Inklusionstags einwählen konnten, wurde das Wissen, die ermutigenden Erfahrungen, die zu beachtenden Rahmenbedingungen und erprobte Handlungsmöglichkeiten mit den Zuhörerinnen und Zuhörern geteilt. 

Die gelungene Auswahl von vielfältigen Angeboten kam auch bei den Referendarinnen und Referendaren gut an. Die untenstehende Rückmeldung aus einem Workshop fasst das Gros der Feedbackkommentare gut zusammen:  
„Danke für den informativen Input heute Morgen und die gewinnbringende Veranstaltung heute Nachmittag. Ich fand es spannend, neben den wichtigen Basics auch mal noch etwas zu ganz anderen Feldern zu hören, die sonst nicht thematisiert werden, wenn es um Inklusion geht.“ 
Der Werkzeugkoffer konnte mit Hilfe des Inklusionstags also sicher schon mit wichtigen Utensilien gefüllt werden, die kommenden Erfahrungen im Schulalltag der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter werden das Repertoire gewiss erweitern.

Matthias Meyenburg, SSR SAF Rottweil

Bildnachweise:
Grafik 1 und 2: Screenshots aus Moodleseite „Inklusion GS und Sek I Kurs 2024“ des SAF Rottweils (22.06.24)



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