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16.07.2021

Inklusion als Herausforderung und Chance

Der Online-Fachtag Inklusion am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Rottweil beleuchtete zentrale Facetten der Inklusion

„Wenn sich Teams gemeinsam auf den Weg machen…“ - mit diesen Worten leitete Frau Rucktäschel, Leiterin des Seminars in Rottweil, den Inklusionstag 2021 ein und spielte damit nicht nur auf die seit bereits mehreren Jahren „gelebte“ Kooperation mit dem Sonderschulseminar Freiburg an, sondern auch gleich eine wichtige Gelingensbedingung im Umgang mit Heterogenität und inklusiver Beschulung: Nur im Team lassen sich die großen Herausforderungen aber auch Chancen rund um die Inklusion bewältigen bzw. wahrnehmen.

Wie Teamarbeit auch aussehen kann, konnten die über 160 Referendar:innen der Grundschule und Sekundarstufe I gleich in der Online-Auftaktveranstaltung live miterleben. Herr Markus Stecher, Leiter des Seminars mit der Abteilung Sonderpädagogik in Freiburg und seine Kollegin Frau Romina Rauner, Fachleiterin Hören, ließen sich auch durch technische Hürden nicht beirren, sondern meisterten gemeinsam, indem sie ganz flexibel füreinander einsprangen, die kleinen Hindernisse. 

In ihrem Vortrag „Gelingensfaktoren für inklusive Bildungsangebote ODER Was hat das Thema Inklusion mit mir zu tun?“ konnten sie den Lehramtsanwärter:innen ganz konkrete Impulse und Möglichkeiten an die Hand geben, wie man durch Differenzierung und Individualisierung der heterogenen Schülerschaft in inklusiven Settings, aber auch in Regelklassen, begegnen kann. Nachdem ein gemeinsamer Blick ins Schulgesetz geworfen wurde, stand die Frage im Mittelpunkt, wie der Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot geprüft werden kann und welche Gelingensfaktoren bei der Umsetzung eine zentrale Rolle spielen. Auch hier wurde die Teamarbeit wieder in den Mittelpunkt gerückt: Denn Kommunikation und Kooperation zwischen den Verantwortlichen ist das zentrale Element, damit am Ende auch ein passgenaues Bildungsangebot für die Schüler:innen bereitgestellt werden kann.

Bild zum Ganztag Inklusion

Nach einer kurzen Kaffeepause startete das Team, besser gesagt das „Ensemble“ des Seminars Freiburg mit der Abteilung Sonderpädagogik Lars Annecke und Manuel Binder ihren Input rund um die Fragestellung „Was macht die Arbeit des sonderpädagogischen Dienstes aus?“

In einem Rollenspiel, jeweils immer wieder durch Phasen unterbrochen, in denen auf der Metaebene das eben Dargestellte nochmals in den Blick genommen wurde, zeigten die beiden mit großem schauspielerischem Talent in verschiedenen Rollen, wie die Kontaktaufnahme mit dem sonderpädagogischen Dienst vonstattengeht und sich der weitere Ablauf darstellt. Grundlage für die Inszenierung bildete der sich erst vor Kurzem bei Herrn Annecke zugetragene Fall rund um die Sechstklässlerin Nadine. Die Lehramtsanwärter:innen konnten im Anschluss ihre eigenen Erfahrungen rund um den Umgang mit Inklusion an ihrer Schule schildern und Fragen stellen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. 

Die Art und Weise, wie dieser Input gestaltet wurde, kam bei den Teilnehmer:innen ausgesprochen gut an, wie diese Rückmeldung, die stellvertretend für viele andere steht, zeigt: VIELEN Dank für den SUPER Beitrag! War eine tolle Abwechslung und sehr gut veranschaulicht! :).

Bevor die Mittagspause eingeläutet wurde, sprach Frau Rucktäschel einem weiteren Team, ohne diesem die Veranstaltung so nicht denkbar gewesen wäre, einen großen Dank aus: Frau SSR Sieglinde Opinc und ihre Kollegin Frau SSR Martina Kriebel vom Seminar Rottweil haben im Vorfeld alle Fäden zusammengehalten und eine äußerst praxisnahe und abwechslungsreiche Veranstaltung zu einem anspruchsvollen Thema gestrickt. Die beiden wiederum verwiesen auf die gelungene Kooperation mit dem Seminar Freiburg, die einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

Weiteres Bild zum Ganztag Inklusion

Am Nachmittag besuchten die Lehramtsanwärter:innen verschiedene Module mit unterschiedlichen Vertiefungsschwerpunkten. Für diese konnten sie sich im Vorfeld des Veranstaltungstages einwählen. 

So wurde das Team der Referent:innen durch zahlreiche Expert:innen erweitert, die in Teams am Nachmittag die entsprechenden Module angeboten haben. Neben den bereits oben erwähnten Herrn Annecke, Herrn Binder und Frau Rauner (allesamt Fachleiter:innen am SAF Freiburg) trugen Herr Dr. Brandstetter (Bereichsleiter am SAF Freiburg), Herr Weber (Lehrer an der GMS Aldingen), Herr Staubitz (Lehrbeauftragter am SAF Freiburg), Herr Keßler und  Frau Babik (Schulleitungsteam Achertschule), Frau Fischer und Herr Göhl (Praxisbegleiter:innen des SSA Donaueschingen) maßgeblich zum Gelingen des Ganztags bei. Alle gemeinsam haben den Lehramtsanwärter:innen praxisnahe Einblicke in den inklusiven Schulalltag und die Arbeit des sonderpädagogischen Teams  ermöglicht. Hierfür ein ganz herzliches Dankeschön!

Drittes Bild zum Ganztag Inklusion

Die Inklusion, so eine zentrale Quintessenz, bleibt für alle Beteiligten sowohl Chance als auch Herausforderung. Die Grundbedingung eines gelingenden Umgangs ist jedoch, neben der eigenen Haltung, das nun schon mehrfach erwähnte „Team“. Nur im Team, bestehend aus Pädagogischem Dienst, Lehrkräften der Schule, Schulleitung und Eltern, kann dem Anspruch, der aus der Gesetzesänderung von 2015/ 2016 mit einhergeht, gerecht werden: alle Schüler:innen – ob mit oder ohne Behinderung – gemäß ihrer individuellen Lernvoraussetzungen bestmöglich zu fördern.

Ein Beitrag von Matthias Meyenburg

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